Mittwoch, 19. August 2015

Herzensangelegenheit

Wenn Aennie Mittagsschlaf macht (inzwischen schafft sie das schon 2 Std. am Stück mit nur minikleinen Unterbrechungen) hab ich genug Zeit zu trödeln, Blogs zu schreiben, Bilder zu bearbeiten oder einfach die Decke anzustarren. Manchmal lass ich mich aber auch einfach ein wenig im Internet treiben, bestelle unnötige Dinge und lese Dinge die ich lieber nicht lesen wollte.
Seit Facebook weiß, dass ich einen weiteren Teil zur Weltbevölkerung beigetragen hab, kommen mir fast nur noch Artikel über Kinder auf den Bildschirm. Mit dramatischen Titeln zwingen sie mich dann dazu gelesen zu werden. Steve ärgert das immer weil ich dann total zur Übermutti werde.
Ein Artikel war aber dann doch extrem sinnvoll und ich konnte nicht anders als die 2 Std. "Freiheit" die ich am Tag habe damit zu nutzen die Facebookseite der Artikelschreiberin genau zu untersuchen und zu heulen wie ein Schlosshund.

Es ging um die kleine Leonie, ein super süßes und gut entwickeltes Baby das ohne jede Vorwarnung und sehr plötzlich aus dem Leben schied. Ein unerkannter, angeborener Herzfehler war die Ursache und mit Tränen in den Augen las ich immer und immer wieder was der kleinen Familie widerfahren war.
Ich kopiere euch den Text den Leonies Mutter auf Facebook geteilt hat hier rein weil es mir schwer fällt es selbst zusammen zu fassen:

Leonie wurde mit einem Herzfehler geboren. Nicht im letzten Jahrhundert... nein es war der 25.8.2013, einer der glücklichsten Momente in unserem Leben 

 Leider gehörte sie zu den über 60% der Babys, die nicht während der Feindiagnostik, während der Schwangerschaft oder direkt nach der Geburt durch eindeutige Symptome erkannt werden.

Somit hatte Leonie keine Chance. ...


Bis einschließlich zur U4 war Sternenkind Leonie laut der Kinderärzte (die allesamt den Herzfehler nicht erkannt haben) immer kerngesund...

Leonie entwickelte sich auch prächtig, trank gut (sie wurde voll gestillt), wuchs gut und wurde ein richtig süßes Moppelchen mit ganz normalem Babyspeck. Sie lernte schnell und spielte fleißig, beglückte uns mit ihrem wunderschönen Lächeln und brabbelte uns vor allem morgens im Bettchen immer ganz süß voll. Mit nicht einmal drei Monaten machte sie uns ein besonderes Geschenk: sie sagte bereits Mama allerdngs auch zu Papa ;-)

Was aber niemand ahnte: In Wirklichkeit war sie schon schwer krank.

Dass sie beim Trinken ab und zu am Köpfchen schwitzte, fand niemand besonders besorgniserregend, die Hebamme meinte nur, dass ich Leonie dünner anziehen soll und dass das Schwitzen vom vielen Kuscheln auf dem Arm kommt und es normal wäre.... Auch die Kinderärzte bestätigten, dass alles in Ordnung ist. Wir wussten ja nicht, dass man über die Hälfte der Herzfehler nicht oder nur sehr schwer beim Abhören erkennt...

Als Leonie 3,5 Monate alt war, hustete sie auf einmal sehr doll und wir fuhren schnell zum Krankenhaus... von da an ging alles ganz schnell. Der Notkinderarzt in dem Krankenhaus war dieses Mal ein Kinderkardiologe. Dieser erkannte endlich die dramatische Situation und es wurde sofort der Rettungstransport in ein Herzzentrum veranlasst. Seitdem kann ich kein Blaulicht mehr auf der Strasse ertragen und verursache jedes Mal fast einen Crash, damit der Krankenwagen auch ganz schnell durchkommt.

Im Herzzentrum angekommen, befand sich Leonie bereits in einem tiefen kardiogenen Schock. Nie werde ich vergessen, wie hilflos und apathisch meine Kleine in dem Kindersitz des Rettungswagens saß. Wir durften kurz zu ihr, sie schaute uns an und im selben Moment ging die Herzfrequenz nach unten: Herz- Kreislaufstillstand! Auch das hat sich mir eingebrannt: Wie sie uns anguckt und böse versucht zu schimpfen, weil ihr das alles gar nicht gefallen hat, mit ihrem Ärmchen nach uns schlug und wir dann raus geschoben wurden. Dann das stundenlange Warten.... eine Blutlieferung nach der anderen wurde gebracht... und wir warteten.... Stunden später kam die Oberärztin mit einem sehr ernsten Gesicht (denken war uns nicht mehr möglich) und setzte sich zu uns mit den Worten: "Es tut mir leid, dass Sie ein so schwer krankes Kind haben". Ich dachte, sie würde uns verwechseln, da doch unsere Leonie immer kerngesund war, von wem um Himmels willen redete sie also???

Leonie wurde an eine Herz- Lungen Maschine angeschlossen, das bedeutete 90 Minuten REANIMATION! Für uns brach die ganze Welt in Scherben... Dennoch glaubten wir bis dahin noch an Wunder. Babys sind einzigartig und sie überraschen auch so oft die Ärzte mit unmöglichen Entwicklungen. Und so hofften wir.... 12 Tage lang... dann musste die Herz- Lungen Maschine abgenommen werden. Sie länger dran zu lassen, ist zu riskant und würde das Herz noch mehr schwächen.... Wir wurden darauf vorbereitet, dass sie diese OP nicht mehr überleben würde...

Aber sie überlebte. Glücklich lächelnd kam die Oberärztin nach der OP auf uns zu (das erste Mal, dass uns jemand anlächelte!!!!) und wir dürften zu ihr. Die Oberärztin warnte uns jedoch, dass sie nur höchstens ein paar Stunden schaffen könne... Aber sie lebte... sie überlebte die Nacht und den kommenden Tag. Das Herz war durch die Medikamente stabil. Das Köpfchen jedoch machte uns große Sorgen. Auch das Wasser in ihrem Körper, durch die Maschine und durch das Herzversagen musste durch eine Dialyse rausgeschwemmt werden. Tag und Nacht waren wir bei ihr. Wir redeten mit ihr, sangen ihre Lieder mit ihr und hofften und beteten. Nach weiteren 10 Tagen hatte sie plötzlich Herzaussetzer und ventrikuläre Extrastyolen, die Ärzte teilten uns mit, dass eine weitere Reanimation nicht erfolgen würde!!! Wir saßen also an ihrem Bettchen, sie hatte Herzaussetzer und niemand von den Ärzten, die in den Raum eilten, half ihr!
11 Tage nach der 2. OP wurde ihr Herzschlag langsamer. Das herzunterstützende Medikament wurde eingestellt und verlor seine Wirkung. Dafür bekam sie jetzt wieder stärkere Schmerzmittel. 12 Tage nach der OP hörte ihr kleines Herz am Morgen langsam auf zu schlagen. Die Welt hörte auf sich zu drehen. Unser Leben war zu Ende.

Heute wissen wir: Leonie hatte einen reparablen Herzfehler und könnte heute ein gesundes 9,5 Monate altes Baby sein, wenn der Herzfehler im ersten Lebensmonat erkannt worden wäre.

Seitdem kämpfen wir dafür, dass alle Babys nach der Geburt ein Pflichtherzscreening (so wie bereits das Hör- und das Hüftscreening Standard sind) bekommen:
- Pulsoximeter nach der Geburt und nochmals vor der Entlassung aus der Klinik
- einen Herzultraschall von einem Kinderkardiologen
- ein EKG.
Nur dann ist gewährleistet, dass nicht mehr hunderte Babys jedes Jahr einen vermeidbaren (!!!) Tod sterben müssen.

Zudem fordern wir mehr Aufklärung für die werdenden Mütter, die dieses hohe Risiko in der Regel gar nicht kennen und deshalb auch nicht auf die Idee kommen würden, solch eine Untersuchung zu fordern...
Und die Ärzte bieten sie leider nicht an....
Dabei wird jedes 100. Baby mit einem Herzfehler geboren und diese Herzfehler sind die häufigste Todesursache von Babys im ersten Lebensjahr.
Dies ist auch keine Frage der Krankenversicherung, Leonie war Privatpatientin...

Danke für das Lesen und bitte sagt es weiter, nur dann können mehr Babys gerettet werden...

Mich haben diese Zeilen sehr beschäftigt und als ich Steve erzählt habe ich möchte bei Aennie gerne eine Herzscreening machen lassen war er auch sofort überzeugt.
Sie hatte ja die erste Zeit so viel geschrien, gespuckt, geschwitzt und war sehr blass und hustet und niest sehr viel.
Das beschäftigte mich bis zu dem Termin den wir sehr schnell bei Dr. Hofner in Neudrossenfeld bekamen. Wir gingen beide mit gemischten Gefühlen zu diesem Termin. Die Untersuchungen  gingen relativ schnell und das Ergebnis war mehr als beruhigend. Aennie hat ein Loch im Herzen, im ersten Jahr relativ unbedenklich da es vermutlich noch zuwachsen wird, das in 5-6 Jahren nochmal untersucht werden muss.
Die Behandlung kostete uns 115€, ihr könnt euch aber vom Kinderarzt eine Überweisung geben lassen wenn ihr einen Verdacht habt oder im Nachhinein versuchen die Kosten bei der Krankenkasse einzufordern. Mir war es das auf jeden Fall wert, auch um mein Gefühl zu beruhigen.

Ich bewundere Leonies Eltern so sehr für das was sie tun. Mit ihrem Mut und Ihrem Engagement retten sie vermutlich sehr vielen Babys das Leben. Es tut mir so unendlich leid was passiert ist und ich kann mir nicht vorstellen wie ihr euch fühlen müsst.. das ist die Hölle!

Sagt es weiter, teilt es, lasst eure Kinder untersuchen! Gemeinsam schaffen wir so einiges und können auch erreichen, dass ein Herzscreening eine Plichtuntersuchung wird!


Bei meinem Märchen-Projekt bei dem ich noch bis zum 20.09.2015 über www.startnext.com/maumachtfotos Geld sammle um Bilder für eine Ausstellung auf der Palliativstation im Klinikum zu erstellen werde ich am Ende der Ausstellung die entstandenen Einnahmen durch den Verkauf der Bilder größtenteils an Leonies Eltern weiter geben um Ihnen zu helfen ihre Mission zu erfüllen und die Leute über ein Herzscreening aufzuklären.






 

Mittwoch, 12. August 2015

warum es ok ist sich doof zu finden

Gerade jetzt nach der Schwangerschaft fallen mir immer mehr Beiträge in den sozialen Netzwerken auf, in denen es darum geht, dass Frauen nach der Geburt zu ihrem Körper stehen und dafür als etwas "ganz Besonderes" gefeiert werden.


Ich finde das albern.
Was macht mich denn jetzt besser oder schöner?
Bin ich nun mehr wert weil ich nen Knick oder auch zwei in der Optik habe?
Es ist schade, dass die Gesellschaft nur funktioniert wenn man sich für alles rechtfertigt.
Die Reduktion auf meine äußeren Makel und der daher kommende "Erfolg" ist für mich irgendwie ironisch.
Wir streben in allem ständig danach perfekt zu sein. Zeitschriften oder die Werbung spiegeln das wieder was wir sehen wollen und dennoch finden wir es unglaublich toll wenn jemanden einen "echten" Körper zeigt. Im Sinne der Gesellschaft sind aber irgendwie nur extreme Körper "echte" Körper.
Seh ich jetzt ganz normal aus, hab eine normale schöne Figur und keine Makel oder fehlende Gliedmaßen oder oder oder bin ich gleich viel weniger bewundernswert wenn ich mich in Unterwäsche ablichte.

Wer oder was definiert aber bitte "normal"?

Die Idee "echte Mütter" in einer Fotostrecke zu zeigen klingt sehr schön und emotional.
Aber Mütter ohne Streifen oder Wabbelbauch, die regelmäßg trainieren, einen Sixpack haben und gleich nach der Geburt wieder Joggen sind Monster. Sie passen nicht in dieses Bild. Sind schlechte Mütter und kümmern sich nur um ihr äußeres.
So die Mehrheit der Kommentare zu solchen Bildern.
So viel Hass muss ja von irgendwo her kommen?!

Ich darf jetzt ganz öffentlich sagen:

Ich finde mich manchmal einfach nur eklig! Und das ist voll ok so!
Mein Bauch hängt meine Oberschenkel reiben beim Laufen aneinander und ich schwitze.
Meine Brüste sind für meinen Geschmack viel zu groß und vor allem unterschiedlich.
Meine Haut ist fleckig und die Streifen lassen die Haut schrumpeln wenn ich mich bewege.
Meine Haltung ist grauenvoll und mein Rücken schmerzt in einer tour.
Mir passt nichts was gerade modern ist und ich finde auch ganz schwer etwas, dass mir an mir gefällt.
Das ist nicht schlimm. Aber ich darf mich dafür auch einfach mal kurz doof fühlen.
Ich muss nicht im Internet so tun als fände ich das alles voll super und rate jedem dazu sich sofort in Unterwäsche zu schmeißen und ein "echtes" Foto von sich zu machen.
Das ist nämlich genauso wenig echt wie die meisten Fotos die man so findet.
Es ist gestellt - zwar nicht retuschiert - aber gestellt.

"naja du hast halt ein Kind bekommen"
Super ^^! das stimmt zwar aber ich war auch einfach faul.
Auch jetzt könnte ich trainieren und eine knackige Figur bekommen. Aber zu welchem Preis?
Und vor allem für wen?
Steve sagt und zeigt mir nämlich immer wie toll er mich findet und ich habe das Glück, dass er mich nie verändern würde (außer vielleicht meine Unordnung)

Seit ich ihn kenne finde ich mich viel seltener doof.
Ich kann jetzt zu allem an mir stehen und wünsche jedem dass es so ist!
Mit oder ohne Makel.
Wichtig ist in meinem Augen gesunde Ernährung - nicht zum Abnehmen, sondern zum gesund sein.
Seinem Körper das zu geben was er braucht.

Es ist toll wenn ihr zu euch steht! zeigt das ruhig!
Aber man sollte nicht denken das jemand mehr wert ist als man selbst.
Auch wenn die Gesellschaft es uns lehrt.

Bitte genießt einfach euer Leben! versucht euch weniger Gedanken darüber zu machen was andere denken!


<3





Montag, 13. Juli 2015

Die ersten Tage allein mit dem Baby - wie ich dachte nie wieder allein aufs Klo zu können!

Die liebe Valeria hat mich nach der Geburt ihrer Tochter darum gebeten über die ersten Tage mit dem Baby zu schreiben und ich hab nun selbst ein verlangen das noch los zu werden.

Wenn ich jetzt so darüber nachdenke, weiß ich ehrlich gesagt nicht wie ich die Zeit überstanden habe. Es war übel! Zwar nicht schrecklich aber einfach so anders als man es erwartet. Ich kenne Babys aus der Werbung und von Erzählungen und das war es. In der Werbung ist alles super hell und harmonisch. Das Baby lacht immerzu (ja auch die frisch geschlüpften) und man wird von Sonnenstrahlen geküsst.
Im echten Leben weißt du nicht mehr wie viel Uhr es ist oder wann du zuletzt was gegessen hast. Du hast das Bedürfnis aufs Klo zu müssen oder zu Duschen komplett hinten angestellt und hast Phasen da kannste einfach mal losheulen!
So war das zumindest bei mir. Wie sehr ich mich auf Aennie gefreut habe muss ich glaub ich nicht mehr betonen. Aber ich war am Anfang total überfordert - am meisten mit mir selbst. Da Aennie auch im Krankenhaus nur auf mir geschlafen hat (ich konnte nicht mit ihr auf dem Arm aufstehen und die Krankenschwestern meinten ich soll sie halten) habe ich es daheim so weiter geführt.
Sie schlief in meinem Arm oder direkt neben mir und ich war glücklich damit. Nachts wurde sie ziemlich oft wach und hatte Hunger.. durch diese unruhigen Nächte mussten Steve und ich getrennt schlafen - ganze 4 Monate und auch jetzt noch sehr oft. Steves Verletzungen und die damit verbundenen Beschwerden machten ihm das Schlafen so schon schwer und dann noch alle 2 Stunden geweckt zu werden war für ihn nicht machbar. Das traf ihn extrem hart und sorgte für zusätzliche Belastung. Er wollte nichts anderes als für uns da zu sein aber seine starken Schmerzen vor allem im Kopf liesen nicht lange ein schreiendes Baby zu.
So schlug ich also mein Lager im Wohnzimmer auf der Couch auf und Steve hatte das Ehebett für sich.
Das klingt für viele Männer jetzt sicher erholsam aber ihn hat es einfach nur belastet das er nicht mit uns kuscheln kann. Selbst jetzt fast 6 Monate später kommen mir noch die Tränen wenn ich daran denke.


Aber er war und ist ein wundervoller Vater und Ehemann und ich möchte nie wieder wen anders lieben! Jeder Tag mit der ist mega!

Es gibt so viele Idioten die sich nicht um ihre Kinder kümmern und kerngesund sind und meiner der gern würde der kann nicht. Grrr es ist zum verrückt werden. Die Sorgen um seine Gesundheit überschatteten diese Zeit zusätzlich. Ich war ein Wrack! Geschlafen hab ich nur im Sitzen - wenn überhaupt.

Ich hab mich aber auch angestellt wie der erste Mensch. Die erste Woche verlief zwar echt super aber ab der zweiten fing Aennie unnormal viel zu Schreien an und das passte so gar nicht in unser Bild. Wir sind Harmonie süchtige Menschen - beide -  und wollten ihr so viel Liebe geben wie nur möglich. Jetzt half Liebe allein aber leider nicht und uns wurde schnell klar unser Baby hat Schmerzen. Das war eine Tatsache mit der wir nicht Leben wollten. Wir müssen Aennie doch helfen können. Also gingen wir zum Arzt mit ihr. Erst hatte sie starke Verstopfung durch ein mir falsch verabreichtes Medikament, dann angeblich Halsschmerzen. Also wurde mir und Aennie 2 Wochen Hausarrest vom Kinderarzt verschrieben ( es war ja schließlich Winter und Erkältungszeit).
Kein Besuch und keine Spaziergänge. Hilfe!.
Also sah mein Tag ziemlich trist aus. Ich versuchte zu Kochen um wenigstens etwas klarer im Kopf zu werden und verbrachte so gut wie den ganzen Tag mit Aennie auf dem Arm auf der Couch.
Ich fieberte darauf hin das Steve von der Arbeit kam und musste dann feststellen das er auch erst einmal Pause von seinem Tag braucht.
Sätze wie "ach in dem Alter schlafen sie doch nur" oder "na die hast du ja jetzt schon verwöhnt" brachen mir insgeheim das Herz. Mein Baby schläft nämlich ganz wenig und wenn dann nur in meinem Arm mit Geschunkel.
Mich störte diese Tatsache nicht, ich genoss wie sehr sie mich brauchte. Aber es machte mich schlicht und einfach total fertig.
Meine Haut zeigte das indem sie mich aussehen lies wie ein Teenager und obwohl ich es schaffte regelmäßig zu duschen sahen auch meine Haare ziemlich ...sagen wir.. eklig aus.
Durch das Trinken von Stilltee, und davon bin ich überzeugt, roch ich nach Maggie Gewürz und meine Hormone spielten auch verrückt.

Ich saß also mit einem wunderschönen gut duftenden Baby in meinem Lager und heulte die meiste Zeit einfach mit wenn sie unaufhörlich schrie.
Ich sag ja, ich war ein Wrack.
Jetzt fällt mir selbst auf wie ich mich angestellt habe.
Aufgehört hat mein gluggen-verhalten eigentlich, und jetzt denkt bitte nicht ich sei gestört, als ich mit meiner kleinen zerbrechlichen Aennie auf dem Arm die Treppe herunter gefallen bin.
Das war zu viel! Ich hatte den Aufprall zwar fast komplett abgefedert aber ihr Schreien und der rote Striemen auf ihrer Stirn sagten mir sie hat auch was abbekommen. Als ich dann ihren Kopf abtastete, nachdem meine Schwiegermutter (die sofort die Treppe hochgerannt kam) mir aufhalf und ich wieder Luft bekam, fühlte ich ein großes Loch, da wo die Fontanelle eigentlich ist. Das wars ich hab sie kaputt gemacht, ich werde nie wieder glücklich sein können.
Dass das zum Glück ganz normal ist da alles noch sehr weich ist wusste ich in diesem Moment einfach nicht mehr. Mein Rücken fühlte sich grauenvoll an und ich bekam kaum Luft aber das einzige was ich dachte war "hoffentlich geht es ihr gut". Sie schrie zum Glück und der Krankenwagen war schnell da. Ich heulte wie ein kleines Kind und zitterte am ganzen Körper.
Im Krankenhaus stellte sich zum Glück heraus dass Aennie nichts fehlte und sie sich nur erschrocken hatte. Bei mir vermutete man allerdings angebrochene Wirbel- na toll!
Zum Glück wurde das dann auch ausgeschlossen. Steve war schneller als der Krankenwagen da als er davon erfuhr.

Ab da wusste ich aber, dass sie gar nicht so zerbrechlich ist wie ich dachte und ich locker mal eine Minute meine Blase erleichtern konnte ohne Aennie mitzunehmen.

Das klingt jetzt alles sicherlich etwas seltsam auf Leute die noch keine Kinder haben, aber ich dachte auch ich kenn mich. Bis ich das berüchtigte Wochenbett kennenlernen durfte.

Nach einem zweiten Krankenhausaufenthalt, diesmal wegen Aennies Zustand und dem vielen Schreien, wurde alles besser.
Schlimm war für mich in der Zeit ehrlich gesagt auch, dass mir kaum einer geglaubt hat. Jeder sagte "so ein friedliches Baby die kann doch gar nicht schreien", sogar die Ärzte
Bis es mal jemand mitbekommen hat. Es zerreist einem das Herz.
Jetzt ist sie noch immer sehr sensibel aber wir haben uns gut eingespielt. Durchschlafen kannste vergessen aber das nehm ich ihr nicht übel - für sie ist es nämlich mindestens genauso anstrengend wie für mich.

Ich werde mich hüten irgendwelche Tipps zu geben, denn auch bei uns hat 1. kaum ein tipp geholfen und 2. jeder noch so gut gemeinte Tipp noch zusätzlich Salz in die Wunde gestreut hat.

Uns fällt aber auf, dass es ihr sehr hilft einen geregelten Tagesablauf zu haben. Seit sie Mittagsbrei bekommt gewöhnt sie sich auch gut an ihren Mittagsschlaf und es klappt sogar fast ohne Weinen!
Sie schlemmt richtig und hat Spaß am Essen.
Fingerfood gibt es ab und zu auch aber Mama Mau, die olle Glugge, hat da noch ein wenig bammel und schaut ganz genau zu wenn sie mal an einer Karotte nuckelt oder ein Brötchen voll sabbert.
Wir hoffen einfach dass es sich jetzt mit dem Abendbrei auch abends gut einpendelt und wir es endlich mal schaffen abends ein ritual zu haben. Und sei es einfach nur der  Brei und das Bett.
Ich kann inzwischen sogar meine Schwiegermama ganz allein mit der Kleinen spazieren gehen lassen - hab ich nicht super Fortschritte gemacht?! :P

Liebe Valeria, es wird von Tag zu Tag schöner. Achtung ganz doofer Satz: Genies es!
(Aennie schläft nicht mehr auf meinem Arm - das vermiss ich tatsächlich etwas)


Sie ist heute genau 6 Monate alt brabbelt, dreht sich und rollt sich rum und versucht zu Krabbeln. Sie hat ganz arg sicher schon Mama gesagt und wird morgen bestimmt Laufen - und wenn nicht dann macht das nichts. Unser wundervolles Baby (das, da bin ich sicher, niemals in meinem Bauch war -das kann gar nicht sein. dafür ist es viel zu schön) bekommt alle Zeit der Welt und ich versuche es ihr so schön wie möglich zu machen so lange ich noch ein wenig Einfluss darauf haben kann.


Geholfen haben mir in der Zeit tatsächlich auch Bücher- hätte ich selbst nicht geglaubt.
Das
und das
Aber nur um mich ein wenig verstanden zu fühlen. Die Titel sind recht abschreckend aber der Inhalt ist gar nicht so schlecht.




Und ich stille überall wo es notwendig ist, zwar schleuder ichdie Möpse nicht auffällig rum und klatsch sie jedem gleich ins Gesicht aber ich habe absolut kein Problem damit es auch mal draußen zu tun.
Sollte echt außer Frage stehen :-)



Wie immer freu ich mich auch hier wieder auf eure Geschichten -> heyaennie@gmx.de

eure Mau

Donnerstag, 7. Mai 2015

Der Frisch-vom-Strand-Look


Ich beneide jeden der Locken hat! ich weiß, ich weiß.. die meisten die Locken haben verfluchen es.

Aber für mich gibt es im Sommer keinen schöneren Look als auszusehen als käme man gerade aus dem Meer: Die Haare vom Wind getrocknet und in wilde Wellen gelegt, die Haut glänzend und die Augen etwas müde von der Sonne aber strahlend.
Da ich mit Ultra glattem Haar gesegnet bin und sich Locken mit dem Lockenstab oder Heizwicklern bei meinen dicken Haaren zu schnell aushängen musste ich mir eine Alternative suchen.



Ich hab das  Babyliss Pro Tourmaline Welleisen geschenkt bekommen und wollte es eigentlich für elegante Wasserwellen nutzen - mit durchgestuftem Haar war das schwer...
Also hab ich angefangen damit rum zu probieren und hab schöne Wellen damit zaubern können.
 
 
so sieht das Ding aus
 
 
 
Die Haare abteilen und kleine Partien der Haare Strähne für Strähne mit dem Eisen wellen

zum abkühlen zwirbel ich die Haare kurz und lasse sie dann einfach los
Es geht deutlich schneller als mit dem Lockenstab weil man die Haare einfach wie beim Glätteeisen behandeln kann




 Haarspray rein und die Haare zurechtkneten


Ich mach mir dazu einen lockeren Dutt und steck die eine Seite mit einer Klammer nach oben damit mein Mondgesicht nicht noch breiter wirkt.
 
Sonnenbrille druff und fertsch!
 



Wenn es wärmer wird nervt zu viel Make-up einfach nur, daher kann man sich gerade jetzt auf ein Minimum begrenzen. Einfach die Lippen betonen, etwas Schimmerpuder drauf und fertig.


 für die Lippen liebe ich diesoft sensation lipcolor butter von  astor
Hab ich jetzt sogar in Matte für mich entdeckt (in der Farbe 027 elegant nude)
Die Marke P2 cosmetics bei DM find ich spitze! im Moment gibt es eine Limited Edition mit dem tollen Body Bonzer!
Einfach ein wenig auf die Wangen und fertig!
Oder den "all-over Illuminator" ! Macht einen super Teint!







Vorher / Nachher

Es ist aber ziemlich lästig die Locken am nächsten Morgen überall hängen zu haben nur nicht mehr da wo sie sein sollen..
Hier gibt es einen schönen Trick den man auch verwenden kann um noch leicht feuchtes Haar ohne Hitze zu Wellen!


Ein Haarband über die Haare ziehen





Strähne für Strähne um das Haarband wickeln


und wie beim französischen Zopf immer mehr Haare zu der Strähne hinzufügen


Auf der anderen Seite das gleiche

Bis alle Haare um das Band gewickelt sind

Ist auch keine schlecht Alltagsfrisur wie ich finde :)

Eine Nacht darauf schlafen


Und am nächsten Morgen ist alles noch Gewellt :)

Klappt auch super wenn die Haare vorher nicht gelockt wurden -> glatte Haare werden so gewellt und Naturlocken etwas gebändigt :)








Mau


 
 
 

 


 

Dienstag, 7. April 2015

Stillst du noch oder lebst du schon?!




Bevor mein Körper anfing Milch zu Produzieren, hab ich nicht viel darüber nachgedacht wie das mit dem Stillen läuft. Für mich war irgendwie klar: Ich stille.
Und fertig.

Ich hatte das Glück, dass es auf anhieb gut geklappt hat und musste mir über die Versorgung der Kleinen keine Gedanken machen.
Anfangs war es schon sehr schmerzhaft und noch etwas seltsam aber wir Menschen sind ja Gewohnheitstiere.
Ich hatte mir schon während der Schwangerschaft vorgenommen 1 Jahr zu Stillen.
Vor ein paar Wochen allerdings hab ich es verflucht und gedacht ich müsse damit aufhören.
Meine Brüste wurden regelmäßig angeschrien und ich hab an meinen Fähigkeiten gezweifelt.
"Hab ich zu wenig Milch?"
"Oder was falsches gegessen?"
"Hat sie wegen mir Bauchweh?"
"tu ich ihr irgendwie weh?"
"Stink ich??"

Sie hatte zu dem Zeitpunkt etwa jede Stunde Hunger und hat nur kurz dran genippt und dann schreiend wieder los gelassen. Ich war ganz schön am Ende mit meinem Latein und meinen Nerven.
Das einzige was ich konnte war Milch geben - Dachte ich.



In solchen Momenten wirst du zugeballert mit Lösungsvorschlägen und Möglichen Ursachen.
"Pump doch mal ab!"
"geb ihr Tee statt Milch"
"Na vielleicht musst du zufüttern"
"Lass sie doch mal schreien - dann merkt sie eben wenn sie richtig hunger hat"
"Koliken??????"

Ich werd verrückt.

Aber was könnte es nun sein?
Das Buch, das ich euch empfohlen hatte, erklärte es mir absolut logisch:

Manche Babys spüren den Reflex, den der Magen auf den Darm auswirkt, wie einen Faustschlag in den Bauch.
Es kommt oben was rein und die Mitte gibt ein Signal nach Unten dass es gleich Arbeit gibt.
Also war es kein Hunger sondern wohl eher Bauchweh!
Ich hielt mich an die beschriebene Vorgehensweise und beobachtete ihr Esseverhalten unter einem anderen Blickwinkel.
Wir hielten min. 2 Stunden Abstand zwischen den Mahlzeiten und machten immer mal Bäuerchen - Donnerwetter kam da Luft raus.

Außerdem machten wir uns nochmal zum Osteopathen auf (auch wenn es echt ins Geld geht hilft es ungemein!!)

Und siehe da, es lief deutlich besser!

Mir hatte Anfangs keiner gezeigt wie das mit dem richtigen Anlegen geht. Es war im Klinikum eh alles ziemlich madig!
Hier haste dein Baby. Friss oder stirb und tschüss.


In unserer Gesellschaft gibt es ein sehr komisches Phänomen wenn es um Kindererziehung geht.
Jeder weiß es besser und man lässt sich sehr schnell reinreden.

Mich verblüfft der Gedanke, dass Stillen von manchen als etwas "seltsames" oder gar "sexuelles" gesehen wird.
Man hört öfter "Die stillt ihr 3 Jähriges Kind noch!? Ist ja seltsam - das arme Kind"
Oder "Die hat dann in aller Öffentlichkeit angefangen ihre Möpse auszupacken und einfach das Kind gestillt"
Und jeder Stimmt zu mit "ooh das ist schon komisch"
Ich hab mich vor der Geburt auch schon dabei ertappt zu denken, langes Stillen wäre etwas komisches.
Aber denkt man dann mal intensiv darüber nach ist es verrückt so zu denken.

In manchen teilen Afrikas (klar da ist die Versorgung natürlich auch anders) ist es üblich Kinder bis zum 6. Lebensjahr zu Stillen.
Und wenn man sich die Vorteile für das Kind durch den Kopf gehen lässt ist es eher verrückt nicht min. 2 Jahre zu Stillen.

Warum aber ist unsere ach so moderne Gesellschaft gerade bei dem Thema Kindererziehung so veraltet? "mir sin früher auch groß gworden"

Natürlich sind wir alle mehr oder weniger wohl behütet aufgewachsen. Aber ich bin davon überzeugt dass das erste Jahr Grundstein für unser restliches Leben ist.
so kann man sicher viele Beschwerden die man heute hat auf früher zurückführen.
Es ist z.B. sogar wissenschaftlich bewiesen, dass Babys die früher viel Nähe und Zuwendung bekommen haben, sich später leichter tun Loszulassen und soziale Kontakte aufrecht zu halten.
Man kann ein Baby am Anfang nämlich noch gar nicht verwöhnen!
Und auch Stillen legt einen wichtigen Grundstein für unsere Entwicklung.
ABER man muss sich dabei auch wohlfühlen! Zwingt man sich dazu hat das für alle Beteiligten keinen schönen Beigeschmack. Man kann auch mit Flasche viel Liebe geben. denn nicht bei jedem klappt das Stillen.

Worauf ich hinaus will ist, hört auf euer Gefühl! Ihr wollt 3 Jahre stillen aber alle finden das übertrieben? Macht es. Diese Zeit gibt einem später keiner zurück! in 10 Jahren juckt das keine Sau mehr!
Ihr möchtet nicht stillen weil das nicht euer Ding ist? findet raus warum! Und wenn es für euch feststeht dann steht auch zu dieser Entscheidung.
Ist doch ziemlich egal wer einen für was verurteilt! Denn, woher nimmt er sich dieses Recht?

Solange es den Kindern und Eltern gut geht können die sich ihre Meinung doch gern sonst wo hinschieben ;-)







ich bin dankbar für Tipps und vieles das ich in Büchern gelesen hab hat mir gut weiter geholfen, aber ICH und STEVE sind für Aennie verantwortlich.
Ich will ihr geben was sie braucht, auch wenn es oft nicht einfach ist und sein wird.

Bücher die ich empfehle:
http://www.amazon.de/Stillen-Ern%C3%A4hrung-stillenden-Mutter-Bedarfsorientierte/dp/3865415598/ref=sr_1_13?s=books&ie=UTF8&qid=1428400934&sr=1-13&keywords=stillen+und+ern%C3%A4hrung

http://www.amazon.de/beruhige-ich-mein-Baby-Schreiambulanz/dp/3843600600/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1428400942&sr=8-1&keywords=%22so+beruhige+ich+mein+baby%22

und vor allem dieses:
http://www.amazon.de/gp/product/342463106X/ref=pd_lpo_sbs_dp_ss_1?pf_rd_p=556245207&pf_rd_s=lpo-top-stripe&pf_rd_t=201&pf_rd_i=0007522053&pf_rd_m=A3JWKAKR8XB7XF&pf_rd_r=1JM4PGV3YBV9QAX9R0RC



Ich bin ziemlich begeistert von Ernährung! Man ist tatsächlich das was man isst. Und wenn man sich wirklich was wert ist oder etwas wert sein möchte lege ich jedem ans Herz sich damit zu beschäftigen was man in sich hineinschaufelt !
Kauft euch das "the Body Book" und ich bin mir sicher auch ihr werdet anfangen umzudenken :)

so Raubtierfütterung, bis bald!


Donnerstag, 2. April 2015

Ist dein Baby brav?


"schlaf doch wenn das Baby schläft"




Die Vorstellung die man von der Zeit mit Baby hat sind meistens bei jedem ähnlich.
Das schließ ich aus den Fragen die man gestellt bekommt bzw. die Vorahnungen die einem entgegen gebracht werden.

Ob es denn ein braves Baby sei?
Schläft sie denn schon durch?
Und wie ist es so ohne Schlaf?
Na du musst schlafen wenn das Baby auch schläft!
Vielleicht hast du sie ja schon verwöhnt mit deinem ständigen rum tragen!
Sie muss fei im eigenen Bett schlafen sonst bekommt ihr sie nicht mehr los!

Also, ich verstehe nicht wie ein Baby nicht brav sein kann? wieso fragen mich das sogar Mütter?
Ein Baby das frisch geschlüpft ist handelt nach seinen Bedürfnissen. Hunger, Müde, Aua, Liebe,...!
Es gibt schon Kinder die früh durchschlafen. Aber wenn man den logischen Aspekt bedenkt, dass der kleine Magen noch nicht so viel aufnehmen kann und daher oft der Hunger weckt würde es mir auch schwer fallen durch zu schlafen.
Und verwöhnen kann man so ein kleines Wesen doch noch gar nicht!

Natürlich ist im seltensten Fall eine böse Absicht hinter so einer Frage - das weiß man natürlich auch. Aber man fühlt sich irgendwie schnell, als müsste man sich rechtfertigen. Für was? Keine Ahnung.

Wir hatten seit Aennie zwei Wochen alt ist immer wieder zu kämpfen. Sie hat sich gekrümmt, viel geweint und unglaublich viel gespuckt.
Es gab Phasen da war es besser und Osteopathen-Besuche zeigten ihre Wirkung.
Aber manchmal wussten wir uns einfach nicht mehr zu helfen. Es tat so weh zu sehen, dass sie etwas quält. Nicht zu wissen was es war oder ihr diesen Schmerz wenigstens irgendwie abzunehmen oder erträglich zu machen..
Es war unerträglich. Sie hatte tagsüber kaum geschlafen und wurde Abends dann von der totalen Übermüdung eingeholt. Wir schenkten ihr so viel Liebe wie wir nur hatten und waren oft beim Arzt.
Ich sah Steve kaum noch, da einer von uns fit sein musste und er ja auch noch arbeiten musste schliefen wir getrennt.
Aennie schrie und lies sich schwer beruhigen.
Ich wurde immer wieder mit dem Begriff Schreibaby konfrontiert und hatte eine riesen große Abneigung gegen dieses Wort. Es war wie ein Schlag ins Gesicht damit abgespeist zu werden.

Ich bin der festen Überzeugung, dass ein Baby nicht einfach so weint! Es hat etwas und kann sich eben nicht anders ausdrücken - logisch!
Tipps wie: "Sie will euch eben ärgern und zeigen dass sie da ist!" oder "na da habt ihr sie ja schon ganz schön verwöhnt" machten die Situation nicht besser. Ich wollte sie nicht als "schreibaby" abstempeln lassen weil es auf mich entgültig gewirkt hat. Es wirkt als würde ich sie dadurch aufgeben und mich einfach damit abfinden, dass sie eben mehr schreit als andere Babys.
Mir wurden Geschichten erzählt "eine Bekannte hatte ein Jahr lang ein Schreibaby".
Oder "das sind eben Koliken - ganz normal".

Aber wir wussten einfach: Es musste etwas anderes dahinter stecken. Natürlich malt man sich in so einem Moment auch die schlimmsten Szenarien aus und es gab natürlich Momente da hatte ich die Kleine im Arm hab wie eine Aussetzige auf der Couch gesessen, vor und zurück gewippt und dabei selbst geheult.
Ich wurde "liebevoll" an meine Worte vor der Geburt erinnert "..Ich freu mich sogar auf die schlaflosen Nächte.." und ich bereute es nicht das gesagt zu haben. Denn trotz dem Schlafmangel und 24/7 mit Baby auf dem Arm war ich unglaublich glücklich und nicht genervt von ihr.
Ich schenkte ihr meine ganze Ruhe und Energie und Steve tat es mir gleich. Es gab Momente in denen wir nicht mehr wussten wie wir sie zum Schlafen gebracht haben und einfach eng umschlungen und wortlos in der Küche standen und so quasi unsere Energietanks wieder auffüllten.
Ich kann euch leider keinen Tipp geben woher wir diese Stärke hatten und ich weiß durchaus, dass es auch schwer ist mit so einer Situation umzugehen. Mitten im Wochenbett. Und völlig neu im Leben mit Baby.
Ich bitte euch an dieser Stelle, wenn ihr eine tiefe Traurigkeit oder Verzweiflung fühlt - sucht euch Hilfe! Das ist keine Schande sondern zeigt wahre Stärke. Man muss nicht immer allein kämpfen. Und auch wir waren kurz davor in die Schreiambulanz zu maschieren.

Jetzt sitze ich hier und mir fällt es schwer diese Zeit zu beschreiben. Es war hart wie sau und wenn ich gerade dran denke wie sie mich vorhin noch angelacht hat fehlen mir die Worte. Es ist wie mit unserem Schmerzgedächtnis, wir können uns zwar erinnern, dass etwas weh getan hat aber der Schmerz kehrt durch die Erinnerung nicht zurück.
So weiß ich gerade das wir am Limit waren aber mir fällt es schwer es treffend zu beschreiben.

Ich hab die Momente im Kopf in denen ich sie im Schlaf beobachtet habe. So friedlich und wunderschön. Oder als sie mich früh morgens angegrinst hat oder einfach ihren Atem der auf meiner Haut kitzelte.
Ich liebe sie und auch ihren Papa bedingungslos und von ganzem Herzen! Es ist genau das was ich mir immer gewünscht habe.
Wenn sie vor Erschöpfung auf meinem Arm eingeschlafen ist und ich ihr kleines Schnarchen hörte, erfüllte mich dies.




Aber was war nun mit Aennie?
Ein Schub? Bauchweh? Verwöhnung? Mittelohrentzündung?...?
Wir gingen alles durch und bekamen viele Vorschläge was sie nun haben könnte aber wirklich helfen konnte uns irgendwie keiner so recht. Wir taten alles und vielleicht taten wir zu viel?

Unsere Kinderärztin hat mir ein Buch geliehen das viel verändert hat - vor allem in meiner Denkweise.
Es sollte Pflicht für alle Eltern sein! Bitte kauft es euch -> So beruhige ich mein Baby
Die darin beschriebenen Szenen kamen uns sehr bekannt vor und ich verstand, dass manche Babys einfach sensibler sind als andere. Sie können sich in den ersten Monaten schwer selbst beruhigen und finden von allein schwer in den Tiefschlaf. Sie werden von Reizen überschüttet und können damit noch nicht umgehen. Es klang alles so logisch und ich verstand ein wenig besser was es sein könnte.
Außerdem machten wir uns erneut zum Osteopathen auf und es half ihr sehr gut.

Ich wollte darüber  erst keinen Blog schreiben aber mir half es ungemein im Internet zu lesen, dass es vielen so geht.
Bei uns denkt immer jeder es wäre alles wie im Schlaraffenland. Als hätten wir keine Sorgen oder Ängste und würden Regenbogen furzen.
Es stimmt natürlich, dass wir sehr glücklich miteinander sind und ich auch stolz bin auf unser Zusammenleben. Aber ich möchte nicht, dass andere denken sie wollen unser Leben lieber als ihr eigenes. Bei jedem Menschen gibt es schwere Zeiten und Oh Gott.. wir hatten harte Zeiten. Aber genau das macht einen doch aus!

Ich war glücklich, trotz wenig Schlaf. Und obwohl wir kaum noch soziale Kontakte hatten - Das war zuviel für Aennie und erst recht für uns.
Wir mussten jeden Moment nutzen der für mich und Steve war. Auch wenn es nur darin bestand mal in Ruhe 10 Minuten zu duschen oder zusammen bei Kerzenschein zu essen und darüber zu diskutieren ob Affen denn Daumen haben (totaler Humbug eben).



Mir ist wichtig euch wissen zu lassen, dass ihr nicht allein seid. Nach jedem Gewitter kommt auch wieder die Sonne und ganz ehrlich, wie kann ich bei dieser kleinen Sonne hier nicht einfach nur pures Glück empfinden?



Sogar als ich letzte Woche mit Aennie schwer gestürzt bin und wir im Krankenhaus lagen kam nach einem mega Regenschauer (der aus meinen Augen lief) auch wieder Sonnenschein!

Es wird noch viel auf uns zukommen und spätestens beim nächsten Schub bin ich dann wieder die Aussetzige auf der Couch die versucht die kleine Blume in ihren Armen mit ihren Tränen zu gießen. Aber auch da denk ich daran, dass mich nach diesem Schub neue tolle Fähigkeiten der Kleinen erwarten und ich kann es kaum erwarten.

Auch an dieser Stelle möchte ich euch anbieten mir zu schreiben heyaennie@gmx.de
Man muss nicht alles so schräg positiv sehen wie wir es tun und es ist vollkommen ok wenn man mit seinen Nerven auch mal am Ende ist - auch ohne Kind gibt es dafür genug Gründe.
Aber es hilft tatsächlich einfach mal durchzuatmen und/oder sich das ganze von der Seele zu schreiben oder zu reden.
Ihr könnt mir auch schreiben wenn ihr keine Antwort wollt (bitte mit erwähnen) um einfach mal was los zu werden.



Montag, 2. März 2015

Hey Buddy eeeeh Body!



 
Ich hab das Gefühl es gehört zu einer Frau einfach dazu nicht mit ihrem Körper zufrieden zu sein. Ich war etwa seit der Pubertät auch nie 100% zufrieden mit dem was ich da im Spiegel seh.
Ich hab ständig etwas an mir ändern wollen und meistens lief es drauf hinaus, dass ich eine andere Frisur hatte. Haarfarben habe ich wirklich alle durch die es gibt - das war nämlich recht einfach durchzuführen.

Meinen Körper fand ich zwar nicht grauenvoll aber ich hätte immer etwas gefunden das ich ändern würde wenn ich könnte - einen flacheren Bauch, dünnere Beine, schlankere Waden, nicht so runde Backen oder oder oder. Im Großen und Ganzen mochte ich mich schon aber ich war eben einfach nicht ganz zufrieden.
Sport mochte ich auch aber ganz ehrlich.. ich war auch gern ne faule Socke.
Aber Bilder von Models in Zeitschriften oder dem Fernseher zeigten einem immer ein angebliches Idealbild - da ich selbst in der Modebranche gearbeitet habe und auch gut mit Photoshop bewandert bin hätte mir klar sein müssen das dies 1. nicht das Idealbild ist und 2. nicht echt ist!

Ich hatte eigentlich immer zu mir gesagt wenn ich mal schwanger werden möchte nehm ich einfach vorher ab dann wird das schon nicht so schlimm.
Kam dann ja doch anders als man es plant und wir hatten uns sehr schnell für Nachwuchs entschieden das es mir auch echt nicht mehr wichtig war. Von Diäten halte ich außerdem nichts und mir ist gutes Essen zu wichtig um darauf zu Verzichten.


Während der Schwangerschaft war mir gesundes Essen noch wichtiger als vorher schon und ich wurde auch von Heißhungerattaken verschont.
Bis zum 6. Monat hatte nur etwa 5 Kilo zugenommen aber ab dem 6. Monat ging es unaufhaltsam bergauf.
Mein Frauenarzt glaubte mir nicht, dass ich kaum nasche und wirklich sehr bewusst esse und die Waage stimmte ihm scheinbar zu.
Stolze 24 Kilo waren es am Ende und dementsprechend sah meine Haut auch aus. Da alles so rasch und erst gegen Ende kam hatte ich sogar an den Waden Dehnungsstreifen.
Ich passte kaum noch in die Badewanne und wurde regelmäßig gefragt ob ich denn nicht doch Zwillinge erwarte.
Treppensteigen war die Hölle und mir wurde so richtig bewusst was ich vorher für eine tolle Figur hatte! Ich begann meinen Körper ganz anders zu schätzen.






Als Aennie da war geschah etwas seltsames mit mir - ich mochte meinen Körper ohne Bedingungen! Klar waren die Streifen arg, aber ich liebte jeden einzelnen! Es waren keine Dehnungsstreifen sondern Aennie-Streifen! Jeder Einzelne ist ein Beweis dafür was mein Körper geleistet hat! So etwas Uglaubliches ist da vor sich gegangen und ich war mehr als stolz auf das, was aus mir geworden ist!
Ich fühlte mich gut in meiner Haut und es hält noch an.
Und die Maße der kleinen (54cm 3710Gramm) erklärten auch den großen Bauch.
Zwei Wochen nach der Geburt waren es schon 20 Kilo weniger - das sprach dafür das ich einfach viele Wassereinlagerungen hatte. Aber auch das ist nur eine Zahl auf der Waage die nichts über mich oder meine Qualitäten aussagt.





Das sogenannte Wochenbett dauerte bei mir jetzt wirklich 6 Wochen! Allmähliche fühle ich mich wieder gut und freu mich endlich wieder Sport zu machen und freu mich das erste mal so richtig drauf einen Bikini anzuziehen!
Verrückt oder?!

ich habe diesen Blog geschrieben weil ich euch sagen will:

Seid zufrieden mit euren Körpern! Liebt euch wie ihr seid. Es ist das wichtigste zu sich zu stehen und nur dann kann man auch erfolgreich abnehmen oder seinen Körper so definieren wie es einem selbst gefällt. Wichtig ist nur, dass ihr es für euch macht und nicht für unsere Gesellschaft.
Denn das was hier abgeht kann man nicht als Gesellschaft bezeichnen! Ihr tut es für euch und für sonst keinen. Fangt einfach an euch zu gefallen, es gibt echt schönere Dinge die man machen kann als an sich selbst zu zweifeln! Ihr seid zu Unglaublichem fähig!